Interne Fortbildung beim GES zum Thema „Sprache und Bewegung“

Interne Fortbildung beim GES zum Thema „Sprache und Bewegung“

Seit über zehn Jahren beschäftigt sich das GES mittlerweile mit dem Thema „Sprache und Bewegung“. Jetzt haben wir unser eigenes Wissen genutzt und in einer internen Fortbildung an alle GES-Mitarbeitenden weitergeben. Im Fokus standen die bewegte Sprachförderung und der sprachsensible Unterricht.  

Kinder und Jugendliche, die sich im Alltag sprachlich zurechtfinden, können dies nicht automatisch auf den Unterricht in der Schule oder externe Angebote übertragen. Dies liegt mitunter an der Diskrepanz zwischen der Alltags- und der Bildungssprache. Die „Alltagssprache“, also die Sprache, die im alltäglichen Umgang der Menschen untereinander angewendet wird, kann in einem Zeitraum von sechs Monaten bis zwei Jahren erlernt werden. Dagegen kann der Erwerb der „Bildungssprache“, die u.a. die Kenntnis spezifischer Fachbegriffe voraussetzt, fünf bis acht Jahre oder länger in Anspruch nehmen.  

Diese „Bildungssprache“ findet sich nicht nur im Klassenzimmer, es gibt sie auch in der Sporthalle. Für unsere Teilnehmenden bedeutet das, dass sich das Verwenden von Fremdwörtern oder Fachbegriffen oft als sehr herausfordernd erweist. So ist z.B. nicht allen klar was gemeint ist, wenn von einer Langbank, einer Pylone oder einer Sprossenwand gesprochen wird. Gleichzeitig werden oftmals auch Spielregeln oder Erklärungen von den Kindern und Jugendlichen aufgrund sprachlicher Barrieren nicht verstanden.  

In einer internen Fortbildung wurde daher schwerpunktmäßig behandelt, wie wir an dieser Stelle unterstützend tätig werden können. Bei einem theoretischen Input Ende November wurden die Grundlagen zu den Themen Sprachbildung, Sprachförderung und sprachsensibler Unterricht vermittelt. Darauf aufbauend erfolgte im Dezember ein praktischer Workshop. Bei diesem wurde in verschiedenen Spielformen u.a. aufgezeigt, wie Mehrsprachigkeit positiv genutzt werden kann und welche Möglichkeiten es gibt, spielerisch und bewegt die Sprachkompetenz der Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Da es die Grundidee der bewegungsorientierten Sprachförderung ist, an den Stärken der Kinder anzusetzen und nicht an deren Schwächen, sollten Wortschatz -oder Grammatiktraining immer in ein Spiel eingebettet sein, welches die Kinder motorisch fordert und ihnen Spaß bereitet.  

Verena Gebre vom Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) bereicherte unsere Schulung durch einen praktischen Input zum Thema Sprachförderung in der Vorschule bzw. im Übergang zwischen Kindergarten und Vorschule. Ergänzend beschäftigten wir uns auch mit den neuesten Erkenntnissen aus dem Bereich „Förderung exekutiver Funktionen“. Diese sind für ein erfolgreichen Lernen mitentscheidend, da sie Fähigkeiten umfassen, die helfen, sich zu konzentrieren, Ablenkungen zu ignorieren, Aufgaben zu strukturieren und sich an neue Situationen anzupassen. 

Fortbildungen im Bereich „Sprache und Bewegung“ bieten wir natürlich auch für Externe an. So wurden Anfang 2025 in Kooperation mit dem Schulverwaltungsamt Stuttgart (SVA) eine Fortbildung und eine Nachqualifizierungsmaßnahme für pädagogische Fachkräfte im Bereich der Ganztagesschule zum Thema „Sprachförderung in Bewegung“ durchgeführt. Aufgrund der guten Resonanz werden diese auch im laufenden Schuljahr angeboten. Ergänzend wird es für diesen Themenbereich im März 2026 eine schulübergreifende Tandemfortbildungen für Zweierteams aus Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften der Stuttgarter Ganztagsgrundschulen.